In heiter-entspannter Atmosphäre fand am 5. Mai ein Performance Dinner im Kunstverein Artlantis statt. Hier wurde bei sommerlichen Temperaturen das Werk des Städelschülers Eckhard Gehrmann und des Keramikkünstlers Urmar Herrmann erkocht.
Das Menü beschäftigte sich mit den malerischen und skulpturalen Werken der beiden Künstler. Basierend auf diesen Arbeiten wurde ein 4-Gänge-Menü zubereitet, das exotische, ja mysteriöse Züge aufwies, aber auch ganz erdverbundene Elemente enthielt. Wie schon der Ausstellungstitel verschoben daherkam, spielte dieses Performance Dinner mit den Erwartungen an die klassische Menüfolge. Die Suppe am Anfang, das Törtchen am Ende des Abends? Eher nicht!
Hier die Beschreibung des Menüs:
Da das „Verschobene“ des Titels ja als roter Faden durch den Abend diente und Eckhard Gehrmann eine Reise durch Kanada (einem kulinarisch besonders von Großbritannien geprägten Commonwealth-Land) künstlerisch verarbeitet hatte, starteten wir das Menü mit einem englischen Frühstück! Toastbrotwürfel wurden mit Bacon und Pilzen auf einem Orangen-Grapefruit-Saucenspiegel mit einem halben Ei angerichtet und mit einem Grüne-Sauce-Smoothie gereicht.
Dem folgte ein Tomaten-Himbeer-Salat mit schwarzem Oliven-Dressing und vielen Kräutern. Pate hierfür standen abstrakte Arbeiten mit Ölfarbe auf Papier.
Die gegrillte Aubergine mit Melanzanitatar und Marzipancreme repräsentierte eine Arbeit aus der gleichen Werkreihe in lila, verwies aber gleichzeitig nochmals auf die Skizzen von Bäumen und deren Äste, Rinden und Verwurzelungen.
Der Hauptgang des Abends war der erste Gang, der fest stand als ich mir erstmals die Ausstellung angeschaut hatte. Es gab ein „pulled bambi“ in Referenz zu der Keramikskulptur „Fairy Queen“. Dies wurde mit einer selbst zubereiteten Barbecuesauce angemacht und mit Jakobsmuscheln und einer Safran-Knoblauch-Mayonnaise serviert.
Das Dessert bediente sich mehrerer Arbeiten Gehrmanns, die weiße gewundene Schlieren zeigten und einerseits an Unterwasserlandschaften erinnerten, mich aber in Anbetracht der Jahreszeit auch an Spargelstangen denken ließen. Ich reichte eine gebrannte Spargelcreme mit einem Würzbaumkuchen, grüner Spargelmarmelade und in Holunderblütensirup marinierten Erdbeeren.
Als Betthupferl kredenzten wir dieses Mal mit Bezug auf diejenigen Werke, die in der kanadischen Stadt Nanaimo entstanden waren, einen Schokoriegel mit gleichem Namen. Dieses Gebäck gehört zu den favorisierten Süßspeisen der Kanadier und besteht aus einem Keksboden verfeinert mit Pecannüssen und Kokos, einer Vanille-Buttercreme und einer Schokoladenschicht.
Ein wirklich gelungener Abend!
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Liesa (Dienstag, 28 August 2018 18:01)
Wir denken immer noch sehr gerne an dieses wunderbare Erlebnis zurück.